Chronisch entzündliche Darmerkrankungen
Behandlung
Die schulmedizinische Therapie von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen hat zum Ziel, die Entzündungsprozesse zu verringern und damit die Beschwerden deutlich zu lindern sowie Rückfällen vorzubeugen. Bei leichtem bis mittelschwerem Verlauf werden so genannte Aminosalicylate (Mesalazin, Sulfasalazin, Olsalazin) eingesetzt. Bei unzureichendem Ansprechen oder bei schweren Krankheitsschüben kann zusätzlich ein Cortison-Präparat gegeben werden. Auch Immunsuppressiva können in besonders schweren Fällen zum Einsatz kommen.
Wurden die Krankheitssymptome erfolgreich zurückgedrängt, spricht man von einer Remission. Zur Erhaltung dieser beschwerdefreien Phase werden vorwiegend Aminosalicylate eingesetzt. Doch die Langzeitanwendung dieser synthetischen Arzneimittel birgt auch gesundheitliche Risiken. Die Liste der Gegenanzeigen, Anwendungsbeschränkungen, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen ist lang und beeinträchtigt den therapeutischen Einsatz dieser Medikamente.
Auch verschiedene pflanzliche Heilmittel können zu einer Besserung der Beschwerden führen. Bei chronischen Darmentzündungen können zum Beispiel das Myrrhenharz oder das Gummiharz des indischen Weihrauchbaumes eingesetzt werden. Die Harze enthalten so genannte Triterpensäuren, die stark entzündungshemmende Effekte aufweisen. Schleimstoffhaltige Kräuter wie Eibischwurzel oder Spitzwegerich kommen ebenfalls zum Einsatz. Sie können mit ihren Schleimstoffen einen Film über die wunden Stellen im Darm bilden und damit die akuten Beschwerden lindern. Gerbstoffhaltige Kräuter wie Brombeerblätter oder Tormentill wirken stopfend und sind deshalb hilfreich gegen Durchfall. Zur Stuhlregulierung können auch Flohsamenschalen zum Einsatz kommen, da sie im Darm eine große Menge Flüssigkeit an sich binden. Auch die Rinde der Eiche wird innerlich als Tee gegen Durchfall und Darmentzündungen eingesetzt. Die Eichenrinde wirkt entzündungshemmend und adstringierend (sie zieht die äußeren Schichten der Schleimhaut zusammen), was die Abheilung beschleunigen kann.
Myrrhe, Kaffeekohle und Kamille –
Wirkung der Pflanzenkombination bei CED wissenschaftlich belegt
Eine gut verträgliche pflanzliche Alternative bei CED stellt ein Kombinationspräparat aus Myrrhe, Kaffeekohle und Kamille dar. Unzählige Fallbeispiele belegen, dass sich das Arzneimittel allein oder unterstützend bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen sowie auch zur Erhaltung der Remission bewährt hat.* Durch eine von 2008 bis 2010 durchgeführte Studie wurde die in der Praxis schon lange beobachtete Wirkung bei Colitis ulcerosa im Vergleich zu einem synthetischen Standardmedikament auch wissenschaftlich bewiesen. Im Rahmen der Studie nahmen erwachsene Colitis ulcerosa-Patienten in der schubfreien Phase über einen Zeitraum von zwölf Monaten dreimal täglich das pflanzliche Arzneimittel oder das Standardmedikament ein. Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Krankheitsaktivität, die Rückfallquote und die Dauer bis zum ersten Rückfall nicht statistisch signifikant unterscheiden. Auch die Entzündungsaktivität auf Schleimhautniveau und die durch Fragebogen ermittelte krankheitsbezogene Lebensqualität weisen keine signifikanten Unterschiede auf. „Damit haben wir erste Hinweise darauf, dass das pflanzliche Arzneimittel bei Colitis ulcerosa eine wirksame phytotherapeutische Alternative zum Erhalt der Beschwerdefreiheit darstellen kann“, erklärt der Studienleiter Professor Dr. Jost Langhorst, Essen.
Myrrhe, Kaffeekohle und Kamille greifen regulierend in den Entzündungsmechanismus ein und haben aufgrund ihrer vielschichtigen Zusammensetzung eine breite Wirkungsweise. Die Kamille wirkt antibakteriell, entzündungshemmend und wundheilungsfördernd. Sie löst Krämpfe und entbläht. Die Myrrhe besitzt neben ihren entzündungshemmenden auch adstringierende (zieht die äußeren Schichten der Schleimhaut zusammen), desinfizierende und die Gewebeneubildung anregende Eigenschaften sowie eine hemmende Wirkung auf Pilze. Die Kaffeekohle wirkt adstringierend, absorbierend, antibakteriell, pilzhemmend und entzündungshemmend. Durch die große Oberfläche der Kaffeekohle können schädliche Stoffe gebunden und ausgeschieden werden. Eine Therapie mit der Pflanzenkombination wird dem physiologischen Geschehen im Darm gerecht und vermeidet Dysregulationen und Schleimhautschädigungen wie sie bei manchen zu einseitig ausgerichteten Arzneimitteln vorkommen können. Darüber hinaus reguliert sie die gestörte Motorik im Magen-Darm-Trakt. Wegen seiner guten Verträglichkeit ist das Pflanzenpräparat in besonderem Maße für eine Langzeittherapie geeignet.
* Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, ob eine Ergänzung oder Veränderung Ihrer Medikation sinnvoll ist. Setzen Sie Ihre Medikamente keinesfalls eigenmächtig ab.
Quelle: Repha Pharma