Übertragung
Erstinfektionen mit dem Herpes Virus erfolgen meist bereits im Kindesalter. Übertragen wird der Virus dabei von einer infizierten Person durch orale Kontakte, d.h. beispielsweise durch engen Hautkontakt, Küssen, Niesen, Husten (Tröpfcheninfektion via Speichel). In seltenen Fällen können Infektionen auch durch das Trinken aus demselben Glas oder Benutzen desselben Bestecks erfolgen. Da der Virus jedoch nur kurzzeitig außerhalb des Körpers überleben kann, ist hier die Wahr-scheinlichkeit sehr gering.
Wie lebt der Virus?
Der Virus verharrt ein Leben lang in den Zellen (sog. Ganglien) seines Wirtes* ohne diesen zu schädigen. Die Erkrankung kann im Laufe des Lebens unbemerkt (Latenzzeit) bleiben oder ausgelöst durch verschie-dene Faktoren immer wieder auftreten (Rezidiv).
Symptome
Kribbeln, bitzeln, jucken, brennen oder Spannungsgefühl auf der Lippe sind die ersten Anzeichen für ein „Fieberbläschen“. Nur in seltenen Fällen kann es zu Fieber und Schwellungen der Lymphknoten kommen. Im Verlauf der Infektion bilden sich einzeln oder gehäuft stehende Bläschen. Diese sind meist entzündet und schmerzhaft mit einer eitrig gelblichen Kruste überzogen. Dauer der Infektion liegt ohne Behandlung im Schnitt bei bis zu 14 Tagen.
Sekundärinfektion (Rezidiv)
Typisch für eine Herpes-Infektion ist ein Wiederauftreten von Bläschen-Läsionen. Vor allem ein geschwächtes Immunsystem, aber auch andere Faktoren können das Wiederauftreten begünstigen: Hautreizungen, Verbrennungen, Erkältung, Grippe, Verletzungen, Zahnbehandlungen, Fieber, Traumata, UV-Strahlen, Stress (körperlich und psychisch) sowie Hormonschwankungen bei Menstruation und Schwangerschaft.
Welche Möglichkeiten gibt es, Herpes effektiv zu verhindern?
Vermeiden Sie zu langes und intensives Sonnenbaden
• UV-Strahlung stimuliert das Wachstum von Herpes Simplex Viren und es kommt zur Bildung von Herpesbläschen.
Stress meiden
• Stress, vor allem chronischer Stress, bedingt eine Schwächung des Immunsystems und führt dazu, dass unser Körper nicht mehr länger in der Lage ist den Virus in Schach zu halten. Folge ist, dass sich der Herpes Virus ungehindert vermehren kann, und es kommt zum Wiederaufflammen von Lippenherpes-Infektionen.
Häufiges Händewaschen
• Minimiert die Gefahr einer Übertragung von Herpes Viren von bereits infizierten Personen.
Immunsystem stärken
• Verzichten auf Genussgifte: Zigaretten und Alkohol
• Regelmäßige Bewegung, vor allem an der frischen Luft: Spaziergänge und Sport
• Abhärtung: Saunieren und Wechselduschen
• Eine positive, ausgeglichene Einstellung, z. B. Entspannungstechniken wie Yoga
Eine ausgewogene Ernährung
• Eine gesunde Ernährung ist die Basis eines gesunden Immunsystems. Vor allem um vorbeugend Lippenherpes zu minimieren, hat sich gezeigt, dass ein erhöhter Lysin-Spiegel im Blut die Ausbildung eines Lippenherpes hemmen kann.
Warum ist die Aminosäure Lysin bei Herpesinfektionen wichtig?
Lysin besitzt ausgeprägte antivirale Eigenschaften und gehört zu den essentiellen Aminosäuren. Das bedeutet, sie kann nicht vom Körper selbst gebildet werden und muss in ausreichender Menge mit der Nahrung aufgenommen werden.
Damit Aminosäuren aus dem Blutkreislauf in die Zelle aufgenommen werden können, benötigen sie einen sog. Transporter. Die Aminosäure Lysin muss sich in diesem Fall Ihren Transporter mit einer weiteren Aminosäure, dem Arginin teilen. Diese Tatsache ist bei einer Herpes-Infektion von großer Bedeutung, da die Versorgung mit Arginin für den Virus überlebenswichtig ist.
Wieso Lysin bei Herpes Simplex? Bildlich gesprochen, streiten sich die beiden Aminosäuren Arginin und Lysin um einen Transporter, der sie in die Zelle schleusen kann. Um zu verhindern dass nun Arginin in die Zelle aufgenommen wird und weiter den Virus „ernährt“ sorgt man dafür, dass die Aminosäure Lysin mengenmäßig überlegen ist und so ihren Konkurrenten, Arginin, verdrängen kann. Man versucht, den Virus „aushungern“ zulassen, da der Virus ohne Arginin nicht mehr in der Lage ist sich zu vermehren.
Vitamine, Mineralien und Spurenelemente
Eine ausgewogene Ernährung, die den Organismus mit allen notwendigen Aminosäuren, Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen versorgt ist oft nicht ausreichend.
Die Ursache für ein Wiederauftreten von Lippenherpes ist neben einer Vielzahl äußerer Umwelteinflüsse oftmals ein geschwächtes Immunsystem.
Aus ernährungsmedizinischer Sicht sollte daraufhin eine gezielte Gabe an Vitalstoffen, wie: Vitamin C, Vitamin E, Pantothensäure, Riboflavin, Folsäure, Biotin, Vitamin D3, Zink und Selen erfolgen. Diese Nährstoffe sind aus physiologischer Sicht für den Aufbau, Regeneration und Erhalt des Immunsystems sowie für kollagene Strukturen als Cofaktoren unerlässlich.
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